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LiteraTour #10 – Gmunder Originale

Literarischer Spaziergang von Dr. Peter Czoik

Das „Tor zum Tegernseer Tal“ Gmund hat einige erfolgreiche Literaten und literarische Figuren hervorgebracht, die teilweise vergessen sind. Auf dieser leichten, familienfreundlichen LiteraTour lernen Sie die Gmunder Originale an acht Stationen kennen.

Der Spaziergang beginnt am Bahnhof in Gmund. Dort wird aus dem Leben und Schaffen der Schriftstellerin Anna Mayer-Bergwald erzählt. Ihre Eindrücke der Gebirgswelt verarbeitete sie zu Alpenmärchen, Skizzen, Lebensbildern und Dorfgeschichten. Von dort geht es weiter zum Jagerhaus. Dort wird von Johann Baptist Mayr erzählt, dem „Wilden Jager“ von Gmund, der vielen zeitgenössischen Schriftstellern als literarische Figur diente.

Vom Holzfäller zum Romanschriftsteller

Am Bergfriedhof vorbei geht es nach Bürstling bei Ostin. Dort wird die erstaunliche Karriere des Heimatdichters Georg Stöger-Ostin vorgestellt. Aus einer Tagelöhnerfamilie stammend, verzeichnete er erste Erfolge mit „Holzfällergeschichten“, um schließlich knapp 200 Romane, Erzählungen und Kurzgeschichten zu schreiben. Von dort führt die Tour Richtung Eck, wo der bayerische Heimatdichter Wilhelm Diess den sogenannten Hof „Michlbauer in Hintereck“ bewirtschaftete und zahlreiche Geschichten verfasste.

Die Heimatdichterinnen Sandbichler und Schaefer

Nun ist es nicht weit bis Ostin bis zum Sternecker Hof. Dort wird das Leben und literarische Schaffen der Therese Sandbichler vorgestellt, die zahlreiche Geschichten über das Leben auf dem Bauernhof und auf der Alm schrieb. Am Oberpartenhauser Hof auf der Gasse wohnte die Mundartdichterin Anny Schaefer, deren Talent frühzeitig kein Geringerer als der prominente Tegernseer Dichter Karl Stieler erkannte.

Literarisches Zeugnis: Fleckviehzucht

Schließlich geht es weiter zum Gasthof Herzog Maximilian, wo literarisches Zeugnis über die Begründung der oberbayrischen Fleckviehzucht durch den Wirtssohn Max Obermayr abgelegt wird. Auf vielen Reisen führte er zu Fuß aus dem Schweizer Simmental Rinder an den Tegernsee und sein „Miesbacher Alpenfleckvieh“ schließlich nach St. Petersburg zum russischen Zaren Nikolaus I.

Über den Seeuferweg führt ein schöner Spaziergang über Gut Kaltenbrunn zum Ackerberg, wo die letzte Station dem Liedtextdichter und SängerFred Rauch gewidmet ist. Der multitalentierte Wiener arbeitete als Hörfunkmoderator des Bayerischen Rundfunks und wurde vor allem mit seinem Wunschkonzert „Sie wünschen, wir spielen Ihre Lieblingsmelodien“ bekannt.

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