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LiteraTour #03 – Tegernseer Sagen

Literarischer Spaziergang von Dr. Peter Czoik

Seit der Gründung des Tegernseer Klosters im Mittelalter ranken sich zahlreiche Sagen und Legenden rund um den ältesten, urkundlich erwähnten Ort am Tegernsee. Auf dieser leichten, familienfreundlichen LiteraTour lernen Sie den reichen Tegernseer Sagenschatz an acht Stationen kennen: vom bekanntesten lateinischen Drama des Mittelalters, dem „Ludus de Antichristo“, über die Sage vom „Fisch mit dem goldenen Ring“ bis hin zu den Legenden um die Entstehung des Riedersteinkirchleins.

Acht Sagen und Legenden

Der Spaziergang von etwa fünf Kilometern Länge beginnt am Bahnhof Tegernsee und führt zunächst zum Hotel „Der Westerhof“, dem einst größten Klosterhof des Tegernseer Tals. Die Legende besagt, dass dort im 12. Jahrhundert das bekannteste Drama des Mittelalters, der „Ludus de Antichristo“, vor Kaiser Friedrich I. Barbarossa uraufgeführt wurde. Von dort geht es zum Lieberhof und der Sage „Der tapfere Bub vom Lieberhof“, die im Dreißigjährigen Krieg handelt. Dann hinab in den Ort über Rosenstraße und Länd am Seeufer entlang zum ehemaligen Kloster Tegernsee und der Sage „Der fromme Abt vom Tegernsee“, die von einem der gottesfürchtigsten Tegernseer Mönche anhand einer Geschichte des bayerischen Schriftstellers Heinrich Noë erzählt.

Sagen rund um den See und seine Geister

Vom einstigen Kloster sind es nur wenige Schritte zur ehemaligen Hoffischerei und der Sage vom „Fisch mit dem goldenen Ring“. Ihr zufolge soll es zwischen Tegernsee und Schliersee auf der anderen Seite der Berge eine unterirdische Verbindung geben. Weiter am See entlang gelangt man zum Hoffischereiweg und zu einem Steinkreuz, das die Geschichte vom „Unglücklichen Hochzeitschiff“ erzählt und ein Gegenstück auf der anderen Seite der Bucht hat. Beide Kreuze erinnern an ein Unglück in vergangener Zeit und markieren den „Tanzplatz der Windsbraut“, wo immer wieder todbringende Böen einfallen und der See Opfer fordert. Weiter entlang an der Seestraße biegt man rechts in den Überfahrtweg ein und läuft hinunter bis zur Point. Dort, wo seit 500 Jahren eine Ruderfähre die beiden Ufer an der engsten Stelle des Sees miteinander verbindet, ist die „Sage vom Rockadirl“ verortet.

Tegernseeer Klosterschatz

Von der Point aus geht es hinauf zum Leeberghof. Dort werden zwei unterschiedliche Legenden zur Entstehung des Riedersteinkirchleins erzählt, zu dem man vom Leeberg aus wandern kann. Wenige hundert Meter entfernt vom Leeberghof ist das Große Paraplui am Leeberg gelegen, wo der Legende nach der Klosterschatz der Tegernseer Mönche vergraben sein soll.

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