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LiteraTour #12 – Poetische Glanzlichter

Literarischer Spaziergang von Dr. Ingvild Richardsen

Diese letzte Tegerseer LiteraTour bildet den krönenden Abschluss der Reihe, indem sie einen Bogen der einzigartige Kultur- und Literaturschätze des Tegernseer Tals vom Mittelalter bis in die jüngere Geschichte schlägt.

Sie beginnt am ehemaligen Kloster Tegernsee. Zu wenig ist noch immer bekannt über die herausragenden Schriften, die in der etwa 1.000-jährigen Klostergeschichte entstanden sind, deshalb werden hier die wichtigsten Werke vorgestellt. Danach geht es über die Bahnhofstraße in die Waldschmidtstraße, wo an den Volksschriftsteller Maximilian Schmidt,genannt Waldschmidt,erinnert wird – Lieblingsschriftsteller des Märchenkönigs Ludwig II. und Bestsellerautor seiner Zeit. 1886 verfasste er den Roman „Der Musikant von Tegernsee“.

Weiter geht es zum „Paradies“ im Alpbachtal, das Schriftsteller Franz von Kobell als Inspiration für seine berühmte „G´schicht von Brandner Kasper“ diente.

Die Künstlerfamilie Stieler

Vom Sonnleitenweg führt der Spaziergang weiter zum Stieler-Denkmal, das an den Heimat- und Dialektdichter Karl Stieler erinnert. An der nächsten Station, dem Stieler-Haus lernen wir auch dessen Vater, den Königlichen Hofmaler Joseph Stieler kennen, der neben den berühmten Portraits Beethovens und Goethes auch die Bilder für die Nymphenburger Schönheitsgalerie König Ludwigs I. malte. Nahezu in Vergessenheit geraten ist seine Tochter Dora Stieler. An ihre Werke der Dichterin wird ebenfalls an dieser Station erinnert.

Von Tegernsee nach Rottach-Egern

Von hier geht es nun per Bus – oder zu Fuß - zum Rottach-Egerner Rathaus, der früheren Villa Valerie. An der Hauswand erinnert eine Gedenktafel an den Besuch der Kaiserin Elisabeth von Österreich, besser bekannt als „Sissi“. Die Station gewährt Einblicke in Sissis bis 60 Jahre nach ihrem Tod hinter Verschluss gehaltenen Gedichtzyklus „Kreuther Stimmungslieder“, in dem sie über ihre hochadelige Verwandtschaft spottete. Über die Südliche Hauptstraße geht es in die Fürstenstraße. Dort wird anhand zweier Stationen der Schreib- und Wohnort Franz von Kobells, des Erschaffers des Brandner Kaspers, sowie weiterer prominenter Bewohner und Hausgäste beschrieben.

Skandalautor und Frauenrechtlerin

Dem weiteren Verlauf der Fürstenstraße folgend geht es nun zum Seeufer und dem heutigen Hotel Überfahrt. Hier schrieb Oskar Panizza sein weltberühmtes Skandalstück „Liebeskonzil“. Am Hotel Bachmair am See in der Seestraße bildet die Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Carry Brachvogel den Abschluss dieser LiteraTour.

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